
Philosophie
Viele Menschen meines Umfelds wissen nicht, dass ich mich jahrelang sehr intensiv mit der "Liebe zur Wahrheit" beschäftigt habe. Auch aktuellere Richtungen aus den Bereichen der Sozial- oder Wissenschaftsphilosophien haben mich interressiert. Aber davon will ich nicht schreiben und schon gar nicht den Prozess der Rezeption schildern: Was ist die Conclusio?
Vielleicht vorweg um Mißveständnisse zu vermeiden: Ich bin Volljurist und stehe zum freiheitlich demokratischem Staat, wie er sich in unserem Grundgesetzt manifestiert. Ich stehe allerdings nicht hinter allen Gestzesänderungen der letzten 30 Jahre, die, hätte ich das Geld und die Kapazitäten, schon längst angefochten hätte
Zunächst bin ich über die Beschäftigung mit der Philosophie zum überzeugen Agnostiker geworden. Warum? Weil religiöse Moral unmoralisch ist! Dazu brauche ich nicht einmal die Frage zu entscheiden, ob es einen Gott gibt (nein!). Alles was sich religiöse Moral in seinem Handeln zu eigen macht und als Dogma von den sog. Gläubigen verlangt führt sich bereits selbst ad absurdum. (Aktuelle Beispiele Kindesmisshandlung, Abtreibungsverbot, Zöllibat, etc...). Ich blicke da auf Jahrzehnte lange eigene Erfahrung im kirchlichen Umfeld zurück. Und nein, Ausnahmen bestätigen leider keine "heilige" Regel. In dem Bereich behandele ich Religion wie alles andere, ein Negativbeispiel falsifiziert die Modellaussage!
Man muss wissen, dass die meisten Philosopien auf eine Ethik abzielen (einem Juristen ja nicht unbekannt). Also die Lehre vom richtigen Handeln (oder Unterlassen). Die Begründung für diese Dogmen findet sich dann in der dazugehörigen Moral. Und die ist zumeist religiös oder doch spirituell. Und da beginnt das Elend. Man sollte denken, dass so ein motivierter Glaube gleich welcher Art edel rein und gut ist. Aber leider stellte sich bei meinen Studien heraus, dass schon die Moral von Intentionen gesteuert ist. Nix a priori! Alles zweckgerichtet.
Solange eine Ethik ihren wahren Zweck offen nennt, dann ist das ok. Also Sozialismus = Umerziehung der Bürger zum Kommunismus. Wem das nicht paßt, der kann ja gehen, wenn man ihn läßt. Wenn der Zweck aber verschleiert wird, dann begint der Betrug. (sozialdemokratischer Kapitalismus - geht schon von den Wortbedeutungen nicht. Liberalismus - frei für wen wovon ?)
Klingen die postulierten Werte noch schön und erstrebenswert, so ist deren Stellenwert schon fragwürdig. Werden die Rechte verliehen oder existieren sie a priori? Gelten sie grundsätzlich oder sind sie an Voraussetzungen geknüft?
Die daraus abgeleiteten Handlungs- und Sanktionssysteme sind weit weniger nett zu lesen und haben nur eine Intention: Aufrechterhaltung des status quo, welcher auch immer das sein mag. Sofern sich ein soziales System freiheitlich nennt, dann gilt noch die Maxime der Wahrung größtmöglicher Freiheitsrechte für den Einzelnen, allerdings nur soweit, als die Gemeinschaft nicht etwas anderes beschließt.
Natürlich ist auch die Bewertung, was Freiheit ist und was Beeinträchtigung einer steten Umdeutung unterworfen, wozu mittlerweile nicht einmal eine Moral herangezogen wird, sondern purer Opportunismus. Ebenso spielt das Verhalten und Denken der Menschen eine Rolle. Kein Hinterfragen, keine Grenzen für die Handelnden. Kein Verstehen, keine Konsequenzen.
Was mir weiter aufgefallen ist, ist das Wertebewußtsein. Da rennen Frauen gendernd durch die Welt und zwingen den Rest dazu den Quatsch mitzumachen, sind aber gleichzeitig bereit durch die ungefilterte Nutzung ihrer Handies ihr komplettes Privatleben jedem Arsch, der auf die Daten zugreifen kann, zu offenbaren. Fühlen sich in ihren Rechten beeeinträchtigt, wenn man Handwerker sagt, aber sind bereit mittels prepaid-card alle Einkäiufe, Uhrzeit und Ort Preis zu geben. Wie bekloppt ist dass denn ??
Die (immer noch) aktuelle Corona-Pandemie hat weitere Blüten dieses schwindenden Wertebewußtseins zu Tage gefördert. Nochmal - ich bin kein Nazi oder irgendwie rechts gerichtet -. aber das, was sich Politik abseits jeglicher Wissenschaft erlaubt hat, ist abenteuerlich. Für die Öffentlichkeit das (durch aus respektable) Argument der Volksgesundheit, gemeint die Erhaltung der Wirtschaftskraft. Denn das Gesundheitssystem wurde schon vor Corona demontiert. Pharma-Unternehmen forschen mit Steuergeldern und lassen sich die Produkte vom Patienten/Krankenkassen bezahlen. Krankenhäuser wurden an Unternehmen nach dem shareholder-value-System verhökert, Fälle werden pauschaliert bezahlt. Wir machen nur das was Profit bringt, den Rest eher widerwillig oder gar nicht. Im Zuge dieser Privatisierung wurde die Empfehlung medizinisch begründet, dass Mobilisierung schnellst möglich zu erfolgen hat, denn Liege- oder Verweilzeiten werden nicht bezahlt. Ist das unmoralisch? NEIN, die Moral ist nur eine andere als verkauft wird. Profit ist der Gott, dem sich alles unterzuordnen hat.
Ein weiteres aktuelles Beispiel ist der Ukraine-Krieg. Findet wirklich ein Paradigmenwechsel statt? NEIN - Profit ist was zählt. Intervention nur dann und soweit, als es der Sicherung der eigenen wirtschaftlichen Belange dient. Trump - ein Arschloch - war ehrlich! Auch das ist per se nicht verwerflich - warum auch - solangen es auch so benannt wird. Die Abhängigkeiten waren bekannt und gewollt (nennt sich dann Globalisierung), die Folgen auch. Davon profitieren wieder andere. Dazu muss man nicht BWL oder VWL studiert haben oder irgendwelche Doktorarbeiten fälschen. Machen wir uns nichts vor: Deutschland kann nicht autark sein!
Die Beispiele zeigen, welche Moral und daraus resulierende Ethik tatsächlich herrscht. Akzeptiert man das (und das tut die große Mehrheit wohl auch), dann ist alles im Lot. Tut man das nicht, tja dann ....
Noch ein weiteres Thema in diesem Zusammenhang: Bildung und Know how. Wie soll ein Mensch ein Wertebewußtsein entwickeln, wenn er keine entsprechende Bildung erhält. In einem Land wird Wissen an sich und das Wissen um die Zusammenhänge normaler Weise in der Landessprache vermittelt. Das setzt die entsprechende Sprachkompetenz seitens der Lehrer und Schüler voraus.
Neben dieser Grundvoraussetzung ist auch noch die entsprechende Motivation Voraussetzung
Wertevermittlung findet nicht (nur) in der Schule statt, sondern im Elternhaus und wesentlich in den Medien. Zu den Elternhäusern schweige ich mal, aber zu den Medien habe ich eine Meinung: Katastrophe! Da werden die billigsten Serien US-Amerikanischer Prägung eingekauft, die sinnlosesten Shows produziert oder ebenfalls eingekauft und das alles zur besten Frequenzzeit ausgestrahlt, damit der Profit stimmt (ÖR-Fernsehen = Steuergelder + Gebühren??) Tja, da gibt es keine Fragen mehr, wer oder was die Werte vermittelt, wenn es denn Werte sind...
Mmh, nun ist der Artikel doch zu einer Art Generalabrechnung verkommen... aber wer interessiert sich noch für Kant, Hume, Descart, Leibnitz...
Auch die neueren Soziologen üben Kritik, sei es Umwelt, Wirtschaft, Geldsysteme etc. Punktuell leiten sie daraus wichtige und m.E. richtige Handlungsempfehlungen ab. Aber das Grundparadigma stimmt nicht. Wenn sich damit kein Geld verdienen läßt wird es niemand anfassen.
Umwelt schön, aber ungenutzte landwirtschaftliche Flächen möchte der Bauer bezahlt bekommen.
Windkraft ja gern, wenn der Preis stimmt.
Und so lässt sich die Reihe beliebig fortsetzen... wie wir aus aktuellen Entwicklungen gesehen haben bedarf es erst der Katastrophe, bevor ein Umdenken und damit verändertes Handeln und ggf. geänderte Motivation einsetzt. Das ist schmerzlich, aber die Geschichte der Menschheit - dokumentiert oder an Hand von Indizien aräologisch untermauert - zeigt leider kein anderes Verhaltensmuster. Philosophie hin oder her... nur Leiden reift den Menschen!