Medizin, ein notwendiges Thema
Eine Reihe von gesundheitichen Beeinträchtigungen, die sich in den letzen Jahren eingestellt haben,
geboten es, dass ich mich mit den jeweiligen Symptomen und deren Ursachen auseinandersetzen musste.
Also kein rein interlektueller Ansatz, keine theoretische Neugier, sondern eigene Betroffenheit haben zum Lernen
geführt.
Aufbauend auf einen recht guten Biologie-Unterricht in der Schule und meiner zeitlebens bestehenen
Affinität zu Frauen mit medizinischen Berufen konnte ich diese Grundlagen ausweiten und vertiefen,
um die Diagnoseverfahren, Symptombeschreibungen und Erklärungsansätze der Mediziner zu verstehen und
die Zusammenhänge zu erkennen, wo sie denn zu Tage traten. Dankenswerter Weise konnte ich auf alle einschlägigen
Lehrbücher aus dem humanmedizinischen Bereich zugreifen.
Auch hier (wie beim Hund) gibt es nichts zu Programmieren, es sind Fakten, verwirrend viele Fakten, die es einzuordnen gilt.
Denn anders als die spezialisierten Mediziner mit ihrem Schubladen-Denken betrifft es immer meinen einen Körper und
das ist nunmal ein zusammenhängendes System.
Pulmologe, Kardiologe, Neurologe, Dermatologe, Internisten, HNO, Chirurgen etc.. alle betrachten immer nur kleine Ausschnitte,
die Symptome, die zu ihrem Fachgebiet passen. Da ist es manchmal schwierig bis unmöglich, Kreuz- und/oder
Ausschlussdiagnostiken einzufordern. Hinzu kommt die fachärztliche Überheblichkeit bis hin zur Arroganz
(die Juristen auch nicht fremd ist), der es zu begegnen gilt und das gelingt nur, wenn zumindest mich betreffend
auf Augenhöhe kommuniziert werden kann. Das Wischiwaschi kann mir gestohlen bleiben und zeugt allenfalls von
Unwissenheit. Zum Glück brauchte ich nicht all zu viele solcher Erfahrungen machen. Und meine natürliche Neugier
auch solche Themen betreffend und meine sprachlichen Fähigkeiten, aktuelle Paper meine Krankheiten betreffend,
auch im Original lesen zu können, erleichert mir da den Umgang.
Zum Glück bin ich auch gut universitär angebunden, so dass die Fachkompetenz sich konsularisch zusammenschließen kann.
Aber letztlich war es purer Zufall, der die Hauptursache offen legte. Damit wurde jedenfalls ein Weg zur Therapie
eröffnet, der zwar nichts verbessert, aber auch eine Verschlimmerung verlangsamt bis aufhält.
Bei den ganzen Aufenthalten in Wartezimmern und Krankenhäusern ist mir aufgefallen, wie negativ die Menschen sind,
wie sehr sie sich am eigenen Leiden ergötzen (vom üblichen Krankheitsgewinn ganz zu schweigen).
Bei allem Skeptizismus und Kritik am Gesundheitswesen darf ich meine Dankbarkeit nicht aus den Augen verlieren.
Ich lebe, mir wurde/wird geholfen und es gibt sehr viele kranke Menschen, die weit schlechter dran sind als ich.
(Es gibt auch sehr viele gesunde Menschen, die schlechter dran sind als ich.)
Vieles von dem, was ich in meinen früheren Texten bereits angesprochen hatte, konnte/kann ich gut für mich anwenden
und nutzbringend umsetzen. Ich hätte mir zwar in manchen Bereichen die Eigenerfahrung gern erspart, aber ich fühle
mich in vielen Dingen bestätigt.